Am vergangenen Samstag fand auf dem Hundeplatz in Colbitz der Eignungstest für angehende Rettungshunde statt. Veranstaltet wurde die Prüfung von der DRK Rettungshundestaffel Wanzleben, die gemeinsam mit der DRK Rettungshundestaffel Östliche Altmark fünf Hunde und ihre Hundeführer auf Herz und Nieren prüfte. Alle Teams meisterten die Herausforderungen mit Bravour und legten damit den Grundstein für ihre
weitere Ausbildung.
Doch bis ein Hund als vollwertiger Rettungshund einsatzbereit ist, muss er eine umfangreiche Ausbildung durchlaufen. Die Ausbildung zum Rettungshund erfolgt in mehreren Modulen. Zunächst wird das Verhalten des Hundes in verschiedenen Alltagssituationen getestet. Danach folgen theoretische Fachfragen für die Hundeführer sowie Prüfungen zum Grundgehorsam der Hunde. Je nach Spezialisierung erfolgt anschließend die Rettungshundeteamprüfung für Flächensuchhunde oder die Mantrailing-Prüfung. Während Flächensuchhunde große Gebiete absuchen und bis zu 50 Suchkräfte ersetzen können, verfolgen Mantrailer gezielt die individuelle Spur einer vermissten Person anhand der Geruchspartikel, die diese hinterlassen hat.
Unter den wachsamen Augen der Bewerter Tanja und Bernd wurde im Eignungstest genau überprüft, ob die Teams den hohen Anforderungen gewachsen sind. In verschiedenen Disziplinen mussten die Hunde ihre Nervenstärke und Motivation unter Beweis stellen. Geprüft wurde unter anderem ihr Verhalten gegenüber fremden Personen, Joggern, Radfahrern und anderen Hunden. Auch ihre Reaktion auf plötzliche Geräusche, wie einen Hammerschlag auf eine Metallplatte oder eine Motorsense, wurde genau beobachtet. Zusätzlich standen ein Minitrail für die Mantrailing-Hunde sowie eine offene Anzeige für die Flächensuchhunde auf dem Prüfungsplan. Wichtige Eigenschaften wie Spielfreude und Futtertrieb spielten dabei eine entscheidende Rolle, da sie essenziell für die Motivation im Training sind. Ein aggressives oder ängstliches Verhalten hätte zum Ausschluss geführt – doch alle angetretenen Teams konnten überzeugen.Von der DRK Rettungshundestaffel Östliche Altmark nahmen Jane mit Suki, Fabienne mit Ruby und die Havelbergerin Ulrike mit
Wilson teil, alle in der Ausbildung zum Mantrailer. Aus Wanzleben traten Anja mit Frieda als Mantrailer und Michael mit Liv als Flächensuchhund an. Alle fünf Teams bestanden den Eignungstest erfolgreich und erhielten ihre Urkunden.
Die enge Zusammenarbeit der Rettungshundestaffeln trägt maßgeblich zum Erfolg der Teams bei. In regelmäßigen gemeinsamen Trainings, Ausbildungswochenenden und Fortbildungen arbeiten die vier DRK Rettungshundestaffeln Sachsen-Anhalts aus Naumburg, Salzwedel, Wanzleben und der Östlichen Altmark Hand in Hand. Auch bei Einsätzen unterstützen sich die Staffeln gegenseitig, um schnell und effizient helfen zu können. Durch ihre Spezialisierung und intensive Ausbildung leisten die ehrenamtlichen Helfer einen unschätzbaren Beitrag zur Rettung vermisster Personen.
Die Rettungshundestaffel sucht stets engagierte Menschen, die sich im Ehrenamt beteiligen möchten. Interessierte müssen nicht zwingend einen Hund haben, sondern können auch als Helfer in den Bereichen Funk, Sicherheit oder Einsatzhelfer unterstützen. Haupttrainingsort ist Stendal. Bereits ab 16 Jahren ist eine Mitarbeit möglich. Wer Interesse hat, kann sich per E-Mail an Staffelleiterin Marie ke Mewes unter rotkreuzhundealtmark@t-online.de wenden.
Verfasst: Stefanie Fritze