Ein Abenteuer der besonderen Art
Kürzlich erlebten 6 Jugendliche der DRK Kinder- und Jugendhäuser ein aufregendes Abenteuer. Es ging auf eine erlebnispädagogische Paddeltour.
Bereits am ersten Tag, nach Ankunft in der Kanubasisstation Mirow starteten wir mit dem Aufbau unserer Zelte. Für einige Jugendliche war es das erste Mal ein Zelt aufbauen zu müssen bzw. darin zu übernachten. Am Nachmittag erfolgte dann durch unsere Teamerin Olga eine erste Einführung in das Canadier fahren. Abschließend gab es ein Kentertraining, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. Drei Jugendliche waren sehr mutig und erklärten sich bereit zu kentern. Es war eine sehr aufregende Erfahrung für alle Beteiligten. Nur mit vereinten Kräften gelang es uns, das Boot wieder zu drehen und die Mannschaft zu retten. Diese Übung vermittelte den Jugendlichen ein unwahrscheinliches Teamgefühl. Sie mussten Ruhe bewahren, sich einander vertrauen, sich absprechen über die nächsten Lösungsschritte, sich motivieren um dann gemeinsam den Erfolg zu bejubeln. Ziel ist es unter anderem, dass diese Erfahrungen und Gefühle in den täglichen Alltag transferiert werden.
Als wir die erste doch recht kalte Nacht in den Zelten überstanden hatten, hieß es, strukturiert die wasserdichten Tonnen für die Tour zu packen. In diese Tonne musste ein Schlafsack, eine Isomatte, Handtücher, Waschzeug und Bekleidung für 3 Tage. Das bedeutet, jeder darf sich nur auf ein Minimum beschränken. Die Jugendlichen schätzten eine gewisse Struktur um nicht im Chaos zu versinken.
Nachdem wir alles verstaut hatten startete hochmotiviert unsere Tour. Über den Mirower See führten uns sehr idyllische Kanäle zum Zotzensee und dann über den Mössensee zur Schleuse Diemitz. Aufgrund des herrlichen Wetter stauten sich bereits viele Boote vor der Schleuse. Für die Jugendlichen war es atemberaubend zwischen großen Yachten in der Schleuse warten zu müssen.
Dann dauerte es nicht mehr lange, bis wir unseren Campingplatz erreichten und die Zelte aufschlagen konnten. Wir bereiteten alle Mahlzeiten nach unseren Möglichkeiten selber zu. Es gab Kochteams und Abwaschteams, die für unsere Versorgung verantwortlich waren. Wieder konnten wir ein effektives Miteinander erleben. Am Abend sammelten wir Holz, um noch ein kleines Lagerfeuer für Bratäpfel zu machen. Die nächste Tour führte uns über den Rätzsee zum Gobenowsee und dann zum Labussee. Teilweise durchquerten wir naturbelassene Kanäle, wo die Durchfahrt mit Motorbooten verboten ist. Dadurch kamen wir einigen Tieren sehr nah, was sehr beeindruckend war. Wir verhielten uns sehr leise um diese naturbelassene Ruhe möglichst nicht zu stören.
Nachdem ein Jugendlicher beim ortsansässigen Fischer eine Angelkarte kaufte, konnte er an dem Kanal unseres Campingplatzes angeln. Der erste und einzige Fang war ein Brassen. Natürlich wurde dieser entschuppt, ausgenommen und für den Verzehr vorbereitet. Mit unserem Campingkocher bereiteten wir den Fisch zu und jeder konnte probieren. Unser "Angler" konnte für sich feststellen, Brassen ist nicht sein Geschmack.
Sehr schnell vergingen erlebnisreiche und vor allem medienfreie Zeiten, denn die Jugendlichen mussten für dieses Projekt auf jegliche Medien wie Handys, etc. verzichten.
In der Auswertung berichteten sie, dass sie die Handys zu keiner Zeit vermisst haben und sie dadurch als Gruppe sehr zusammen gewachsen sind.
Wir möchten uns herzlich bei der Kreissparkasse Stendal und bei all unseren Unterstützern bedanken, die dieses erlebnisreiche Projekt ermöglicht haben.
Elfi Kobielski
Pädagogische Leiterin