Rabenberg, eine Erfahrung der ganz besonderen Art
Auch in diesem Jahr fand unser jährliches Kletterprojekt im Sportpark Rabenberg statt, worauf die Kinder und Jugendlichen der DRK Kinder- und Jugendhäuser "Anne Frank" das ganze Jahr hin fiebern.
Ich hatte das große Glück, dieses Jahr ein Teil des Projektes zu sein und es selbst einmal mitzuerleben. Und ganz ehrlich, ich war so überwältigt von den ganzen Eindrücken, dem gut durchdachten Ablauf und der Kombination zwischen Bewegung, Anstrengung und Entspannung. All das kann in Worten gar nicht wiedergegeben werden und es lässt es nur erahnen, wie schön und vor allem wie pädagogisch wertvoll es für jeden einzelnen war.
Hier sammeln nicht nur die Kinder und Jugendlichen ihre "Grenzerfahrungen", sondern auch wir als pädagogische Fachkräfte.
Ganz nach dem Motto, "immer höher, schneller und weiter", starteten wir in unser Abenteuer. Einige Kinder waren schon alte Hasen und einige noch Neulinge auf diesem Gebiet. Genauso wie ich, aber das war egal.
Beim Klettern benötigen wir Mut, Kraft, Vertrauen und Selbstüberwindung, aber das ist bei weitem nicht alles. Es werden so viele Kompetenzen gleichzeitig gestärkt und gefördert, von den motorischen bis hin zu den kognitiven. Aber ganz ehrlich am meisten haben mich die sozialen Erfahrungen dabei überwältigt, der hier entstandene Zusammenhalt, das „Wir- Gefühl“, die Unterstützung und Motivation, die sich die Kinder und Jugendlichen gegenseitig gaben, war echt stark. Jeder von uns wurde automatisch mitgerissen. Wir haben bei jedem einzelnen Kletterer mitgefiebert, gezittert, gejubelt und gaben Halt und Trost, wenn es auch mal nicht so funktioniert hat wie erhofft. Es war wie eine unausgesprochene Regel "Einer für Alle und Alle für Einen" Genau wie an der Kletterwand funktionierte es auch im Kletterwald, den wir am letzten Tag noch besuchten.
Jedes Kind, das bei uns lebt, trägt seinen eigenen Rucksack mit Ängsten und Problemen aus seinem Leben. Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass in dieser Zeit die Kinder ihren Rucksack ablegen konnten und wenn auch nur für einen kurzen Moment.
Genau aus diesem Grund hoffe ich, dass es dieses Kletterprojekt noch ganz viele Jahre gibt, damit noch mehr die Möglichkeit bekommen, diese Erfahrung der ganz besonderen Art zu erleben.
Ich selbst, habe sehr viel aus diesem Projekt für meine pädagogische Arbeit, aber auch für mich selbst mitgenommen und bin unheimlich Dankbar und Stolz.
J. Bullwan
Erzieherin