"Paddeln statt Pauken" - Natur pur erleben im und auf dem Wasser
Zu einem erlebnispädagogischen Projekt brachen kürzlich 6 jugendliche Mädels der DRK Kinder- und Jugendhäuser "Anne Frank" mit ihren Betreuerinnen zum Paddeln auf.
Das Programm "Paddeln statt Pauken" bietet ein ideales Lernumfeld im Kontrast zum Alltag. Die Jugendlichen wurden von Beginn an, mit in den Planungsprozess eingebunden. Es wurde im Vorfeld gemeinsam besprochen, was alles zum Zelten benötigt wird und welche Voraussetzungen es erfordert.
So starteten wir unsere Tour nach Mirow zur Kanu – Basisstation, wo wir zunächst unser erstes Zeltlager aufbauten. Alle Mädels waren schnell und fleißig dabei, ihre Zelte aufzubauen und alles einzurichten.
Danach erfolgte bereits eine Einweisung in Canadier fahren durch einen ausgebildeten Teamer. Wir übten gemeinsam das steuern der Boote und verschiedene Paddeltechniken. Um im Ernstfall handlungsfähig zu sein, musste ein Boot freiwillig kentern. Mit Hilfe der anderen Boote gelang es uns, dass gekenterte Boot zu bergen und die "Mannschaft" wieder an Bord zu bringen. Hier stand der Teamgeist sowie das ruhige und überlegte Handeln für uns alle im Fokus. Als alle wieder in ihren Booten saßen, konnten wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit erschöpft die Basisstation erreichen. Für die Mädels folgte das nächste Abenteuer, da sie größtenteils zum ersten Mal unter freien Himmel im Zelt schliefen. Es war sehr aufregend, denn wir hörten die Blätter in den Bäumen über uns rauschen, dann knackte es wieder im Wald nebenan und wir vermuteten Tiere, die sich näherten, dann fing es an zu regnen und wir hofften, dass wir trocken blieben.
Am nächsten Tag starteten wir dann unsere große Tour. Jeder bekam eine wasserfeste Tonne, die wir mit unseren persönlichen Sachen für die nächsten Tage packen konnten. Wir mussten uns auf ein Minimum einstellen, da in diese Tonne auch unser Schlafsack, Geschirr, Waschzeug, etc. noch passen musste. Gemeinsam mit unserer Teamerin beluden wir unsere Boote und dann ging es los. Wir paddelten über Seen, Flüsse und motorbootfreie, naturbelassene Kanäle. Wir waren so beeindruckt von der Natur und der Tierwelt, dass wir teilweise unsere Boote in die falsche Richtung steuerten. Wir nahmen es mit Humor und machten uns wieder auf den richtigen Weg. Das Highlight an diesem Tag war die Schleuse Diemitz. Neben großen Motorbootyachten überwunden wir in der Schleuse den unterschiedlichen Wasserstand des Kanals. Die Mädels hatten viele Fragen und waren fasziniert. Am Abend fanden wir einen Naturcampingplatz, wo wir direkt am Kanal unsere Zelte aufbauten. Nun war es an der Zeit, sich um die Verpflegung zu kümmern. Das eingeteilte Kochteam schnippelte Salat und kochte Nudeln, mit dem mitgebrachten Gaskocher. Zum Glück meinte es das Wetter gut mit uns, denn alles erfolgte unter freien Himmel. So zogen wir weiter und erkundeten einen kleinen Teil der Mecklenburgischen Seenplatte. Jeder hatte die Möglichkeit, die Natur ganz nah zu erleben und wieder schätzen zu lernen.
Es war eine Zeit für viele Erfahrungen, Erlebnisse, Erlernen von neuen Stärken und vor allem zur Förderung des Teamgeistes. Die Jugendlichen haben schnell bemerkt, dass es unmöglich war, bestimmte Aufgaben allein zu bewältigen, sei es das Boote tragen und steuern, Zelte aufbauen und vieles mehr. Sie sind als Team zusammengewachsen und haben sich gegenseitig unterstützt. Es war eine Zeit, frei von sozialen Medien, da Handys nicht gestattet waren. Im Nachhinein genossen sie die handyfreie Zeit und hatten so die Möglichkeit sich nur um sich zu kümmern. Finanzieren konnten wir dieses wunderbare Projekt unter anderem durch Spenden von den Humanas Wohnparks und der Kreissparkasse Stendal.
Wir hoffen, dass wir die Möglichkeit haben, dieses Projekt im nächsten Jahr wiederholen zu können, damit andere Jugendliche ebenfalls diese wertvollen Erfahrungen machen können.
Geschrieben und begleitet wurde das Projekt von
Elfi Kobielski (Pädag. Leiterin) und Janine Bullwan (Erzieherin Tangerhütte)