Die Sommerferien im Kinder- und Jugendhaus "Anne Frank" in Tangermünde sind gestartet, und die Mädchen der Gruppe 2, die "Mä´Gs", haben bereits ein besonders prägendes Erlebnis hinter sich. Am 25. Juni 2024 besuchten sie das Konzentrationslager Sachsenhausen, ein Ausflug, der ihnen tief in Erinnerung bleiben wird.

Die Mädchen, im Alter von 11 bis 17 Jahren, hatten sich im Vorfeld intensiv mit der Geschichte des Konzentrationslagers und der NS-Zeit auseinandergesetzt. An mehreren Tagen wurde gemeinsam gelesen, diskutiert und gelernt, wodurch ihr Interesse an der deutschen Geschichte merklich wuchs. Um die Gruppe auf diesen Besuch vorzubereiten, wurde auch der Film "Das Tagebuch der Anne Frank" gezeigt. Dieser Film half den Mädchen, eine emotionale Verbindung zu der Zeit und dem Thema herzustellen.

Die Kinder- und Jugendhäuser "Anne Frank" haben durch ihren Namen bereits eine besondere Beziehung zu diesem Teil der Geschichte. Anne Frank, deren Tagebuch weltweit bekannt ist, symbolisiert das Leid und die Hoffnung der vielen Millionen Opfer des Holocaust. Diese Verbindung machte es für die Mädchen noch bedeutsamer, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Am Tag des Besuchs war es sehr heiß, doch die Wärme hielt die Gruppe nicht davon ab, sich auf den Weg zu machen. Die Spannung und Neugierde waren groß, als sie das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers betraten. Durch die Führungen und Ausstellungen erhielten die Mädchen einen eindrucksvollen Einblick in das, was hier vor vielen Jahrzehnten geschehen ist. Die Geschichten der Menschen, die hier gelitten und ihr Leben verloren haben, bewegten die Gruppe tief.

Das Konzentrationslager Sachsenhausen, 1936 errichtet, war eines der ersten großen Lager des NS-Regimes. Es diente nicht nur als Modell für andere Lager, sondern auch als Ausbildungsstätte für SS-Wachmannschaften. Hier wurden zehntausende Menschen aus politischen, rassistischen und anderen Gründen inhaftiert. Besonders schockierend war für die Mädchen zu erfahren, dass Sachsenhausen ein Ort unvorstellbarer Grausamkeiten und Zwangsarbeit war, wo rund 30.000 Menschen ihr Leben verloren.

Der Besuch in Sachsenhausen war ein emotionaler und lehrreicher Auftakt für das Sommerferienprogramm der "Mä´Gs". Trotz der Schwere des Themas war die Gruppe dankbar für die Erfahrung. Die nächsten Wochen versprechen noch viele weitere spannende Aktivitäten, von kreativen Workshops über sportliche Herausforderungen bis hin zu weiteren Ausflügen, die das Gemeinschaftsgefühl stärken und die individuellen Interessen der Mädchen fördern.

Die Kinder- und Jugendhäuser "Anne Frank" haben es sich zum Ziel gesetzt, den Kindern eine bedeutsame und abwechslungsreiche Ferienzeit zu bieten. Der Besuch im Konzentrationslager Sachsenhausen war ein erster Schritt auf dieser Reise, der den Mädchen der „Mä´Gs sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Annabell Großmann
Erzieherin